Nachruf Armin Duchatsch

Armin Duchatsch (2. Dezember 1942 - 30. März 2021)

Beginn der unterrichtlichen Tätigkeit von Herrn Duchatsch am GaW: 4. August 1980

Pension: ab dem 1. Januar 2008

Armin Duchatsch, der „Kleine“ - wie er von vielen Kolleginnen und Kollegen genannt wurde - besaß trotz oder vielleicht auch wegen seiner geringeren Körpergröße ein unfassbar großes Herz - für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Von den beiden Fächern, die er an der Universität zu Köln studiert hatte, Erdkunde und Biologie, hat er das Letztere eindeutig lieber unterrichtet. Das wurde nicht nur deutlich bei der seinerzeitigen Einrichtung eines Biotops zwischen Lehrerzimmer und Sportplatz, die er mit dem bei ihm selbstverständlichen außerunterrichtlichen Engagement vorantrieb - Erinnerungen an Napoléon wurden mehrmals laut. Dabei scheute er - wie mitunter auch während einer Unterrichtsstunde - vor körperlichen Motivationshilfen nicht zurück, aber immer wohl dosiert, ja geradezu liebevoll.

Seine Kompetenzen in der - nicht allein - heimischen Fauna und Flora waren unbestritten, weshalb er ein begehrter Begleiter bei Wandertagen, Exkursionen oder Schullandheimaufenthalten war. Aber auch Lehrerausflüge oder sonstige kollegiale Unternehmungen in der Natur - z.B. in Südfrankreich - hat er durch seine Kenntnisse bereichert. Unvergessen bleiben seine „Leuchtabende“, an denen er allen, die es wollten, mit Geduld und adäquater Vermittlung die Nachtfalter des Rheinlandes und der Eifel nahe brachte. Nicht nur die Falter - seine Schmetterlingssammlung im heimischen Haus in Erftstadt-Bliesheim war legendär - spielten für ihn eine große Rolle, sondern auch die Bienen, eine Zeitlang betätigte er sich als Imker und versorgte das Kollegium mit selbst geschleudertem Honig. Im Lehrerzimmer standen während der jeweiligen Erntezeit immer Pflaumen, Äpfel oder Birnen bereit. Die Sorge um die Natur und die Fürsorge für ihren Erhalt lagen ihm sehr am Herzen, dies trieb ihn immer wieder an, deren Bedeutung sowohl Kindern als auch Erwachsenen zu vermitteln, in der Schule oder bei seiner Tätigkeit beim NABU, eigentlich immer.

Die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen war ihm stets ein großes Anliegen, nicht nur in der Schule, sondern auch in den außerschulischen Aktivitäten. Das leibliche Wohlergehen des Kollegiums bei Lehrerausflügen hatte höchste Priorität. So war er auch Mitinitiator jenes Kollegensports, der der Aufrechterhaltung der Gesundheit nicht nur, aber doch vor allem der älteren Kollegen dienen sollte - von ihm scheinbar despektierlich als „Krüppelsport“ bezeichnet. Aber so war er, rau und verbal oft direkt, was von manchen auch als kauziges Verhalten interpretiert wurde, doch ein „Kumpel“ mit großer Empathie, dem seine Schüler und seine Freunde und Kollegen wichtig waren, für alle hatte er stets ein offenes Ohr, seine Hilfe war jedem gewiss.

Er verkörperte den Biologielehrer im wahrsten Sinne als Typus, nicht stromlinienförmig, sondern mit Ecken und Kanten, die aber seiner Beliebtheit keinen Abbruch taten.

 

Hans-Georg Tankiewicz